Sonntag, 27. Juli 2008

das grauen hat einen namen

MUNDFÄULE!!!

und vorbei isses auch schon. huff tatsächlich warens ja nur fünf tage, aber die hattens in sich. wenn der ganze körper ächtzt, fieber, halsschmerzen und eigentlich will frau nur schlafend durchtauchen. gleichzeitig schreien sich zwei wurmis verzweifelt zum lieblingsplatz am mamabauch durch. ziehen an zehen, weil sie nicht verstehen dass meineeine nicht aufsteht und dann kommt auch noch die steigerung. der ganze mund voller offener stellen. brav reihen sich herpesungetümer aneinander und am liebsten stumm jammern als das baggerbuch zum zehnten mal vorlesen.
tja
die minis waren arm und in mütterlicher solidarität eben ich auch.
aber ausgesudert.
das gute bei derlei katastrophen - sie gehen vorbei,
wir sind nicht mehr ansteckend und trauen uns unter leute und orden wegen unglaublicher tapferkeit werden dankend entgegengenommen.
demnächst gründe ich die partei für pflichtkurverschreibungen für junge eltern.

Dienstag, 22. Juli 2008

nettes zitat

Wir spüren es unter unserer Haut wie sich die Zukunft in den Winkeln unserer Körper staut Hier wo die Zeit still steht während die Welt sich dreht mitten im Herz des Wirbelsturms können wir das leise Zittern fühlen das die Luft um uns erfülltf ür einen endlosen Moment wenn man im Atmen innehält
Kante, "Wenn man im Atmen innehält"

aufgeschnapptes zitat um wiedermal blog zu füttern und weil sich viel tut aber wenig wörter. oder wenig zeitnehmen. gerade - wiedermal geschlaucht. mister emil hat wüste zahnbeschwerden. heute kinderärztin um zu schauen ob es wirklich nur die zähne sind. (wird wohl so sein)
ts ts ts wir sind ja gar nix mehr gewohnt von wegen mitleiden und kummer kümmern von wegen nächteschreie wenig schlaf aushaltend jaja die herren sind einfach schon unverschämt lange wieder gesund.
weiter so. da werden wir rebellierende backenzähne auch aushalten.

tipp: in die s bahn nach greifenstein. nur eine halbe stunde und dort burg und gemütliche alte donau..

Sonntag, 13. Juli 2008

wasch mir den pelz

aber mach mich nicht nass

Es wird von parteipolitischer Seite an Agrotreibstoffen gebastelt, aber nicht am prinzipiellen Autofahrerverhalten gekratzt. Gentechnik veränderter Mais wird hinterfragt, aber nicht der Fleischkonsum. Auch Flugverhalten wird so gut es geht aus der politischen Diskussion herausgehalten.
Welcher Luxus der Bildungsarbeit sich mit umfassenderen Problematiken auseinandersetzen und die ganze Komplexität unter die Lupe nehmen zu können… natürlich taucht dann die Umsetzbarkeit sofort auf.
Heute Uli Brandt versus Nuscheler. Große Namen und feine Auseinandersetzung zwei divergierender Positionen die zum Teil wohl gar nicht so divergierend sind.
„Global Governance“ versus Anhebeln an der Hegemonie – kleinteiliges, spezifisches Aktivwerden, natürlich in Zusammenschau von Großentwürfen.
Aber das sind kurze, schmale oder breitere Worte, die erst dann Sinn machen, wenn sie definiert werden und in praktischen Zusammenhängen erklärt. Ich muss zum Bus. Und nehme den Gedanken der Umsetzbarkeit mit. Als alte Praktikerin, die das Versteigen in Theorien doch auch genießt. Zeit aus dem ständig Beschäftigtsein mit mir selbst, meiner beruflichen Zukunft, meiner Rolle zwischen privat und öffentlich, was ich kann und wo Lücken sind, meine Lebenszukunft. Zwar schon im weiteren Rahmen, der mit mir Lebenden und doch.
Zeit wieder mehr das größere Ganze im Mittelpunkt zu haben oder so.
Gscheiter wird’s jetzt nimmer, weil ich muss wirklich.
In diesem Sinne: der vierte Tag
Und vorbei

Bildung was solls

Heute Analyse von Konflikten anhand der konkreten Beispiele Somalia und Naher Osten. Und immer wieder, der no na ned Schluss. Es geht um Bildung. Es geht um Stärkung der Zivilgesellschaft. Es geht um Vermittlung. Eigene Konzepte müssen wachsen und dafür der Rücken frei gespielt werden. Eigenes Selbstverständnis entwickelt. Sprachen gestärkt. Somaliland als spannendes Beispiel Konfliktlösung durch althergebrachte Strategien – einer Mischung zwischen Ältesten, Demokratiegebilden und dergleichen entstanden.
Die Aufdröselung der Nahostsituation anhand der historischen Zusammenhänge macht Lust auf mehr wissen. Auch die skurrille Diskussion um Eritrea. Verteidigung des diktatorischen Systems durch einen Redner auf der einen Seite, kühle Analyse der Repressionsmechanismen auf der anderen. Die Analyse war glaubhafter. Und die Frage: wie kann man diesen Bildern so blindlings in die Arme laufen um von außen daran zu glauben?
Wahrscheinlich schreibe ich da nur wirres Zeug. Mich fasziniert dieses Wissen. Spornt an, weiter durch die Welt zu grasen um Historien zu lernen und Länder ein wenig zu durchschauen. Die Vermessenheit steigt weiter auf. Welche Vermessenheit jetzt z.B. Theorien über Uganda rauszuklopfen (was gerade im Büro auf mich wartet) ohne recht viel Windhäuche Ahnung zu haben. Windhauch, sprach Kohelet.. alles ist Windhauch…
Oder so.
In diesem Sinne – ab zum Burgfest.
Der dritte Tag

Es ist alles kompliziert

Bevor ich ins Bett abtauche – eine simplifizierte Zusammenfassung. Nicht gar so viel Neues unter der Sonne heute.
Großes Thema fragile Nationen / National building als Konfliktbearbeitungsstrategie / Nationalstaatlichkeit in Afrika – failed states.

Wie viele Staaten nicht funktionieren und wohl kaum funktionieren werden, wenn sich unter den Rahmenbedingungen nicht viel verändert. Wie wenig Nationalidentitätsgefühl diese Staaten haben können, die fernab von jeglicher Logik von außen gebildet wurden. Wie wenig lange diese künstliche Entstehung her ist und wie wenig good practise Beispiele auf andere Staaten übersetzt werden können, weil alles so verschieden.
Da schleicht ein großes „so what?“ herein….
Ich habe auf den Workshop heute dankend verzichtet und mich brav tippselnd hinter den computer geklemmt.
Auch die Abendspodiumsdiskussion war recht flach… weil keine Podiumsdiskussion sondern Einzelstatements.
Methodisch wäre hier schon einiges drinnen. Ich hätte gute Lust ein wenig Diskussionsaustauschsmethoden ins Volk zu werfen. Damit das Volk mehr Volk ist und weniger Altbekannte immer wieder Redner, die sich mehr selbst produzieren. Die Lust am Moderieren glimmt da immer wieder auf. Weils eben ein Unterschied ist, als Kapazunder Wissen zu teilen oder als Moderation drauf zu achten, dass auch die Leisen, die was zu sagen haben, dazu kommen…

Egal
Morgen der nächste Tag. Ich genieße es noch immer, dieses in Thementüren reinschauen und weiterdenken. Pausen herum zu streunen. Pausengespräche… und im Hinterkopf schon auch immer wieder Umsetzung, Weiterflechtung, Einarbeiten ins tägliche Utegschäft mitzudenken.
Aber wie gesagt: es ist alles kompliziert
In diesem Sinne: der zweite Tag

Dienstag, 8. Juli 2008

wír müssen das öl verlassen..

bevor es uns verlässt...
solche und andere gscheite sätze prasseln hier auf mich ein.
gestern elmar altvater, heute claudia haydt und ueli mäder.
das problem bei so viel geballtem wissen: menschen forschen und denken und interviewen und wenn sie dann einen podiumsvortrag halten, ist die versuchung eine große, viele der eigenständig behirnten dingen vor dem publikum auszubreiten. da werden themengebiete aufgemacht, wo das gefühl kommt... das ist irgendwie alles auf einmal.

mein vorhaben: kurze spots hier reinzutippen um gedankenlichter mitzunehmen. nur was nur?

viel spinnt sich um das vermaledeite öl. um den zusammenhang von bürgerkriegsanfälligkeit und ressourcenreichtum. um den steigendenden lebensmittelpreis.
kurz um die vier globalen krisen: klima, energie, hunger und finanzen. dass finanzen sich auf ressourcen draufsetzen, weil preise anziehen und damit die preise nun erst recht in die höhe treiben. dass agrotreibstoffe gar keine lösung sind, weil nahrungsmittelknappheit in den anbauenden ländern resultieren und auch am emissionsproblem nichts lösen. dass weltwirtschaft wächst und gleichzeitig auch die armut. sprich: wirtschaftswachstum keine vernünftige messzahl ist, sondern vielmehr die teilhabe an diesem wachsenden reichtum gemessen werden soll, damit man sagen kann, wie es menschen eines landes geht.
dass militärausgaben steigen wie noch nie und aufbau von sicherheitsapparaten der offiziellen entwicklungshilfe zugerechnet wird. dass armut soziale brisanz erhöht und somit auch gefahr des bürgerkriegs. auch hier die teilhabe: auch in aufstrebenden ländern wie kenia südafrika diese gewalt steigt, weil eben nur eine dünne schicht von dem wirtschaftswachstum wirklich profitiert.

wenn es konkreter wird. beispielsweise die lage in somalia aufgedröselt. wie stark die westlichen kräfte an der destabilisierung des staates schuld haben, dann wirds für mich noch interessanter. weil vorstellbarer.
auch die bilder dahinter - wenn ich z.b. an projektpartner in den philippinen denke, die kürzlich erzählten, dass bei ihnen der reis seit letztem jahr doppelt so teuer ist. gruselig wie so uralt themen grad immer und immer brisanter werden.

mein hirnzustand ist vorstellbar? vieles ist bekannt, vieles ist neu. vieles ist zu wenig in die tiefe und vieles superinteressant. was damit tun und wie umlenken - wir als kleine wurschtis ist natürlich die gretchenfrage, die ständig kommt...

ich genieße es.... ärgere mich über selbstdarstellende meist männliche pseudofragen bei der diskussion, wo es doch so vieles anderes zu fragen gäbe, und fühle mich bestätigt, mich in das thema migration vertieft zu haben. wenn da dinge kommen, dann weiss ich die im großen und ganzen einzuordnen. ausserdem ein thema wo man zumindest ein wenig praktisch werden kann. bin neugierig wies weitergeht...
in diesem sinne: der erste tag

Sonntag, 6. Juli 2008

auf dem weg mit dem käfer

wiedermal im zug . langsame verbindung. dahinratterndes munterwerden.
hinter mir 3 tage bad aussee
3 tage altmünster - welch ein genuss
und der sommer gluckst weiter. minis in großelterlicher/väterlicher obsorge und ich mache mich auf den weg um zu lernen, lesen, friedensakademie und natürlich auch schlafen, einzelzimmer, alleine sein..hmm
und das schönste: der sommer beginnt erst - gerade habe ich den herrn käfer im gepäck (tipp: mister alfred komarek - sehr lesenswert und wie passend nach unserem salzkammergutgenuss)

friedensakademie:genaueres kann ich mich darunter nicht vorstellen. außer einige interessante namen, die lust darauf die gesichter und gedanken dahinter ein wenig mitzukriegen und wiedermal was ins hirn. vorfreude.
wenn ich nicht aufpasse schleicht sich auch immer wieder das leise anklopfen an, schlechtes gewissen lugt zwischen der vielen zeit - 5 tage - hervor. dummheit. eh klar, aber dieses bild - mutter zu den kindern, familie zusammen und wenn schon weg von der family dann nur zu höchstsinnvollen dingen oder so. lange nase.
ich freu mich jetzt auf dieses denken und lernen und diskutieren und meine dinge dazu denken und spazieren gehen und ... was auch immer.
aber jetzt zockel ich erst einmal dorthin.. hui vieles busfahren schwant meinem hintern böses

zur einstimmung ein gandhi gedanke: Reich wird man erst durch Dinge, die man nicht begehrt.

Mittwoch, 2. Juli 2008

vertrautes rattern

sitze im zug und die zeit hat flügel .. schon in attnang - irgendwie sind wir ja grad erst aus wien rausgerollt - und wie jedes mal, ist diese seltsame leichtigkeit da, zugfahren - grad seltene kostbarkeit. allein aus dem fenster träumen und durch die gegend denken.

wieviel lebenszeit ich wohl schon in zügen verbracht habe. sechs jahre fernbeziehungs- zwischen stmk und oö herumpendeln. fahrten nach schweden, zu studien und arbeitsorten und viele reisen..



irgendwie spiegelt dieses hier und dort sich schon auch in meinem jetzigen immer wiedermal rätseln wider. urbanes und ländliches leben gegeneinander aufwiegend. zugellöse naturerkundungsfreiheiten (jaja die klischees nicht bedenkende dass genauso wüste straßen sich auch durch dorfschaften ziehen) gegen bevölkerungsbunte stadt und menschfreiheiten. was auch immer.



aber jetzt habe ich erstmals anders frei

eineinhalbwochen bürolosigkeit ist ein netter horizont - zuerst familyoögenuss (wie freu ich mich auf ein kidswiedersehen nach einem kinderlosen tag // paradox jaja. auf der anderen seite diese freiheit des zwischendrin alleinseins)
dann friedensakademie mit hoffentlich vielen neuen inputs, theorien, gedanken kaum armuts und gewaltzusammenhänge. und alleine lernen, leben...kaum zu fassen dieser luxus.

zwei tipps zum schluss:
tipp 1: marechegger au... nicht weit von wien. wild wuchernder urwald, storchenkolonien, störche die auf wiesen weiden, seerosenmeere - auch mit zug nicht weit von wien (vom bahnhof ein bisschen eine hatscherei oder halt taxi)
tipp 2: gelsenschutzmittel - dont enter without it. die biester überfallen in horden. jona und ich sind seiterher ein mückenstichhaufen.